3 einfache Wege, die Honig wieder flüssig machen

Warum wir Honig wieder flüssig machen wollen ist nur eine Frage des eigenen Geschmacks. Alle naturbelassenen Honige kristallisieren schneller oder langsamer aus – abgesehen von einigen Ausnahmen. Es ändert sich bei diesem Prozess meistens nicht nur die Konsistenz, sondern auch das Aussehen und die Farbe. Bevorzugt man flüssigen Honig, dann kann der Wunsch aufkommen den kandierten Honig wieder aufzutauen, also  zu verflüssigen. Die Qualität des Honigs ändert sich nicht durch die Auskristallisation. Um Wärmeschäden zu vermeiden und die hitzeempfindlichen Inhaltsstoffe zu erhalten muss der Honig schonend konstant auf  40 °C erwärmt und bei dieser Temperatur gehalten werden. Da der Honig bei Raumtemperatur in den kommenden Wochen wieder auskristallisiert, sollte er nach dem Verflüssigen gut gerührt werden, ohne zu viel Luft einzurühren, da sonst die Möglichkeit besteht, dass  es zu einer groben Kandierung kommt. Folgende Wege bieten sich dazu an, den Honig wieder flüssig zu machen.

1. Verflüssigen im Warmwasserbad

Die von uns empfohlene Methode ist das Auftauen im Wasserbad. Zum einen erfolgt das Verflüssigen im Wasserbad schneller und damit schonender als mit warmer Luft, da Wasser einen Wärmeleitwert von 0,56 W/mK im Vergleich zu Luft mit 0,0262 W/mK hat. Je kürzer die Wärmeeinwirkung auf den Honig ist, desto geringe fällt die Qualitätseinbuße des Honigs aus. Außerdem ist dieses Verfahren ohne große Hilfsmittel für jeden verfügbar. Zum Auftauen wird ein Topf mit warmen Wasser (Temperatur < 40 °C) vorbereitet. Das Honigglas sollte dabei nicht direkt auf dem Topfboden stehen.

Hat man einen Sous-vide Garer zur Hand, dann braucht man sich nicht um die konstante Temperatur zu kümmern, da hier die Temperatur eingestellt werden kann. Bei größeren Mengen geht auch ein Einkochautomat. Das Verflüssigen kann durch gelegentliches Umrühren deutlich beschleunigt werden, wobei der Deckel dazu nur kurzzeitig abgenommen wird, da Honig gerne Wasser anzieht.

2. Verflüssigen im Heißluftofen

Die meisten Backöfen haben auch die Möglichkeit mit Umluft zu backen. Dabei lässt sich eine Temperatur von 40 – 50 °C einstellen. Wegen der schlechteren Wärmeleitfähigkeit von Luft dauert es, wie schon anfangs erwähnt länger, um den Honig aufzutauen. Es empfiehlt sich ein Backofenthermometer zur Kontrolle der Temperatur zu benutzen und gegebenenfalls die Backofentür einen kleinen Spalt zu öffnen, falls die Temperatur über 40 °C ansteigt. Gelegentliches Umrühren beschleunigt auch hier die Verflüssigung.

3. Verflüssigen in der Mikrowelle

Das Wichtigste zuerst. Honiggläser werden in den meisten Fällen mit Metalldeckeln verschlossen – diese gehören nicht in die Mikrowelle.

Bei der Verflüssigung in der Mikrowelle kann keine Temperatur eingestellt werden. Der Honig wird nicht homogen erwärmt und wird in den meisten Fällen geschädigt. Bei wissenschaftlichen Untersuchungen traten Temperaturen zwischen 60 und 90 °C auf (1)(2).

Die Verflüssigung des kandierten Honigs mit dem Haushalts-Mikrowellenofen geht rasant (ca. 2 min) und wer keinen Wert auf die verbleibende Qualität des Honigs legt, kann das einfach und schnell machen.

Professionelle Methoden

Die Wärmebehandlung erfolgt im professionellen Bereich bei Gebinden bis 25 kg unter anderem auch im Wasserbad. Bei größeren Mengen wird gerne ein Wärmeschrank verwendet, der im Prinzip wie ein Umluft-Backofen funktioniert. Weiterhin kommen Tauchwärmer (überdimensionierte Tauchsieder) zum Einsatz. Der Tauchwärmer wird auf den kandierten Honig aufgesetzt und taucht durch Auftauen des Honigs langsam ein. Bei allen Verfahren muss darauf geachtet werden, den Honig nicht über 40 °C zu erwärmen, um Wärmeschäden zu vermeiden.

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